Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

— Henry Ford

Nikolas B. S. Schrader Nikolas B. S. Schrader

Interhospitaltransfer

Als Interhospitaltransfer wird der sekundäre Transport eines Patienten aus einem Krankenhaus bzw. einer medizinischen Einrichtung in ein Weiteres bezeichnet. Ursächlich für die sekundäre Verlegungsnotwendigkeit können beispielsweise eine spezialisierte oder weiterführende medizinische Versorgung (z.B. spezialisierte Therapie, Operation, Intensivtherapie, Rehabilitationsmaßnahmen, u.a....), welche von der verlegenden Institution nicht gewährleistet werden kann, Kapazitätsengpässe oder heimatnahe Verlegungen sein.1 Anhand der Versorgungsstufe (I: Grundversorgung, II: Schwerpunktversorgung, III: Maximalversorgung) der beteiligten Einrichtungen werden horizontale (Institutionen mit derselben Versorgungsebene) von vertikalen Verlegungen (Institutionen unterschiedlicher Versorgungsebene – „Auf-“ vs. „Abwärtsverlegung“) differenziert.2 Hinsichtlich der professionellen Transportbesatzung werden weiterhin nicht-, arztbegleitete sowie der Intensivtransport unterschieden:

  • nicht-arztbegleitet z.B. (Taxi, ) Krankentransportwagen (KTW), Rettungswagen (RTW)
  • arztbegleitet z.B. Rettungswagen (RTW) und (Klinikarzt, ) Diensthabender Notarzt bzw. Verlegungsnotarzt, Intensivtransportwagen (ITW), Rettungs- bzw. Intensivtransporthubschrauber (RTH bzw. ITH)

Die Auswahl des entsprechenden Transportmittels wird insbesondere anhand von Dringlichkeit (nicht disponibel: Transportbeginn spätestens nach zwei Stunden nach Alarmierung vs. disponibel) sowie des aktuellen Patientenzustandes getroffen.3 Für die Planung und Durchführung muss jedoch auch beachtet werden, dass Patiententransporte auch entsprechende „Transporttraumata“ verursachen können. Diese Risiken setzen sich insbesondere aus Missgeschicken, inadäquaten Transportbedingungen, Transportstress und beispielsweise auch durch Verschlechterung im Rahmen des spontanen Erkrankungsverlaufs zusammen.4


Status quo einer Verlegung

Nachdem durch einen Arzt in der verlegenden Klinik die Indikation zur Patientenverlegung gestellt wurde (vgl. o.g. Indikationen), erfolgen i.d.R. folgende Schritte: vgl. 3

  1. Identifikation eines geeigneten Zielkrankenhaus und individualisierte Vorstellung
  2. Zusage zur Übernahme und weiteren Therapie durch das Zielkrankenhaus
  3. Anmeldung eines Transportes bei der für die verlegende Klinik zuständigen Leitstelle
    • Primäre Abfrage von Transportdringlichkeit und Angemessenheit (arztbegleiteter Notfalltransport i.d.R. als Rendezvous von RTW und Notarzt nach § 4 Satz 1 des AVBayRDG 5)
    • Bei disponiblen Transporten algorithmenbasierte Leitstellenzuteilung des Transports an verfügbares VEF bzw. ITW mit (un-) mittelbarer Übergabe von Dringlichkeit, grundlegenden Patienteninformationen und Kontaktdaten beteiligter Kliniken
    • Bzw. Übermittlung der Einsatzabfrage via Fax und Telefon an integrierte Leitstelle, welche das Transportmittel führt
  4. Telefonisches Arzt-zu-Arzt-Gespräch zwischen Transportarzt sowie Klinikärzten von verlegender und aufnehmender Klinik
    • Erneute Abfrage von medizinischen Informationen bezüglich des Patienten
    • Empfehlungen zur individualisierten Transportvorbereitung bzw. notwendiger Therapieoptimierung
    • Empfohlene standardisierte (handschriftliche) Dokumentation des Arzt-zu-Arzt-Gesprächs6
    • Spezifische Evaluation des Transports / -risikos und Entscheidung über eigene bzw. Transportmitteleignung zur Durchführung
  5. Rückmeldung an Rettungsleitstelle über Einsatzübernahme bzw. Einsatzneudisposition bei besserer Eignung eines anderen Transportmittels
    • Ggf. erneute Durchführung von (4) durch die Besatzung des neu zugeteilten Transportmittels. Zur Vereinfachung sollte der Dokumentationsbogen des Arzt-Arzt-Gesprächs über die Leitstelle weitergeleitet werden damit Fragen nicht erneut gestellt werden müssen und der Grund zur Transportablehnung bekannt ist
    • Bei Dissens beteiligter Transportärzte über die Eignung des Transportmittels, muss auf Weisung der Leitstelle das höher qualifizierte Einsatzmittel den Transport übernehmen
    • Ggf. erneute telefonische Abklärung des aktuellen Patientenstatus, Übernahmemöglichkeit der Zielklinik und Reevaluation der Transportmitteleignung bei disponiblen, längerfristig geplanten Transporten
  6. Alarmierung eines Transportmittels
    • VEF: Alarmierung von Verlegungsnotarzt durch die für das Fahrzeug zuständige Leitstelle und Rendezvous mit RTW aus dem Leitstellenbereich der verlegenden Institution
  7. Patientenübergabe am Patientenbett mit verlegendem Arzt, Pflege, Transportarzt und Team, Transportdurchführung, anschließend erneuter Übergabe im gesamten Team sowie Einsatznachbereitung
    • Nachdem die medizinische Verantwortung für den Patienten während des Transports beim durchführenden Transportarzt liegt, ist eine Ablehnung der Transportübernahme durch den Transportarzt auch noch am Patientenbett möglich

Auftragserfassung

Telefonische Anmeldung eines Transportauftrags durch verlegenden Arzt mit primärer Festlegung der Dringlichkeit und notwendiger ärztlicher Betreuung

Informationsweitergabe

Algorithmenbasierte Leitstellenzuteilung eines Transportmittels und Information via Funk, Telefon bzw. Fax

Transportärztliche Beurteilung

Telefonisches Arztgespräch mit verlegender und aufnehmender Institution und Bewertung von insbesondere Dringlichkeit und Angemessenheit

Dokumentation

Idealerweise standardisierte, handschriftliche Dokumentation und, bei fehlender eigener Transportübernahme, Dokumentationsweiterleitung an Leitstelle via Fax


Probleme

In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Faktoren und Konstellationen für einen sicheren Patiententransport identifiziert und optimiert. Dazu zählen strenge Transportindikationen, adaptierte Transportmittelselektion, individualisierte Transportvorbereitung, sowohl für den Patienten als auch den konkreten Transport optimierte Therapie und Überwachung, qualifiziertes Personal, angemessene technische Ausstattung (inklusive Redundanz), sorgfältige Dokumentation und Qualitätsmanagement. Ebenso umfass dies die Antizipation und Prävention von kritischen Situationen während eines Transports.

Bereits vor der Durchführung des eigentlichen Transports kann allerdings auch weiterhin Optimierungspotential in der Auftragserfassung und -evaluation identifiziert werden:

  • Ineffiziente Informationsübermittlung durch wiederholte Übergabe / Abfrage von Patientendaten: Suche eines geeigneten Zielkrankenhaus, Initiale Transportanmeldung bei einer Leitstelle, Sekundäre Transportabklärung durch Transportarzt (ggf. mit Wiederholungen durch unterschiedliche Transportmittel), ggf. Reevaluation durch endgültiges Transportteam
  • Fehlerhafte bzw. fehlende Informationen durch mündliche, telefonische Datenerfassung und Informationsweitergabe („Flüsterpost“): z.B. falsche Namen oder Telefonnummern bzw. Umgehen von Dokumentation erforderlicher Daten
  • Intransparenz bereits erfolgter Gespräche durch fehlende bzw. handschriftliche Dokumentationen: z.B. fehlende technische Verfügbarkeit eines Faxgeräts zur Übermittlung handschriftlicher Dokumentationen während des Patiententransports bzw. erschwertes Entziffern von Handschrift
  • Erschwerte Aktualisierungsmöglichkeiten von Patienteninformationen durch die verlegende Klinik (Kommunikation mit dem Transportteam ist nur über die Leitstelle vorgesehen und mit erhöhtem Aufwand verbunden)
  • Fehlende Einsicht in schriftlich dokumentierte, erwünschte Transportvorbereitungen
  • Fehlende standardisierte Transportvorbereitungen

Optimierungspotential

Aufgrund zunehmender medizinischer Ökonomisierung und Spezialisierung in Zentren ist auch in Zukunft ein weiterer Anstieg der Sekundärtransporte zu erwarten. Durch Entwicklung digitaler Systeme zur Vorbereitung und Durchführung planbarer Patientenverlegungen könnten deutliche Optimierungen in Effizienz, Datenqualität und Sicherheit, Transparenz, und damit verbunden - auch die allgemeine Patientensicherheit - erreicht werden.

Datenqualität

  • Entwicklung eines strukturierten, digitalen Formulars zur Anamnese und Dokumentation eines zu verlegenden Patienten
  • Idealerweise standardisierte Informationsabfrage entweder Regel-basiert oder mit Unterstützung künstlicher Intelligenz und Reaktion auf bereits dokumentierte Informationen
  • Durch permanenten Zugriff auf die Daten könnten relevante Informationen durch die verlegenden Kliniken aktualisiert werden und z.B. durch automatisierte Benachrichtigung an beteiligte Institutionen weitergeleitet werden

Datensicherheit

  • Sofortige Verschlüsselung erhobener, digitaler Daten (vs. Datenverlust z.B. druch Liegenlassen eines handschriftlichen Papiers)
  • Bedarfsadaptierte Übermittlung nur von (Teil-)Datensätzen z.B. ist für die primäre Übernahme- bzw. Transportevaluation die Patientenidentität nicht zwingend erforderlich
  • Zugriffsberechtigungen auf Datensätze können in digitaler Form entsprechend der Notwendigkeit erweitert und reduziert werden
    • Primäre Dokumentenhoheit durch verlegende Institution
    • Für die Übernahmeevaluation bzw. Transportevaluation könnte digitaler Zugriff auf die Daten an diverse Zielkliniken bzw. an beteiligte Leitstellen und Transportteams ermöglicht werden, ohne dass sie vollständig übermittelt werden müssen
    • Ist der Zugriff nicht mehr erforderlich (z.B. keine Übernahme des Patienten oder Transportablehnung) könnte der Zugriff wieder entzogen werden

Effizienz

  • Keine bzw. reduziertes Risiko für fehlerhafte Daten durch schriftliche, digitale Dokumentation
  • Gleiche Informationen müssen nicht mehrfach abgefragt werden
  • Veränderungen von relevanten Informationen können ggf. frühzeitig übermittelt werden
  • Automatisierte Reaktionen auf z.B. Transportzusagen

Transparenz

  • Transportvorbereitungen könnten durch ein standardisiertes System verbessert werden (z.B. Arztbrief fertigstellen, radiologische Befunde bereitstellen, ...)
  • Notwendige Patientenoptimierungen können schriftlich festgehalten und eingesehen werden (z.B. Bluttransfusionen)
  • Bereits erfolgte Interaktionen können nachvollzogen werden (z.B. Gründe einer Transportablehnung eines zuvor involvierten Teams)

Die Notfallverlegung eines Patienten wird allerdings auch in Zukunft nur mit telefonischer Anforderung bei einer entsprechenden Leitstelle effizient sein.


  1. M. Monnig, J. C. Brokmann, Stefan Poloczek: Intra- und Interhospitaltransport von Intensivpatienten, Die Anästhesiologie, 2018 (im Internet, Stand 01.05.2024)

  2. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: Krankenhäuser in Bayern (Stand 01.05.2024)

  3. Bayerisches Staatsministerium des Innern: Einsatzlenkung des arztbegleiteten Patiententransports in Bayern, 2013 (im Internet)

  4. S. Poloczek: Interhospitaltransfer von Intensivpatienten, Anästhesiologie & Intensivmedizin, 2000

  5. Bayerische Staatskanzlei: AVBayRDG § 4 Dispositionsgrundsätze (im Internet)

  6. Bayerisches Staatsministerium des Innern / AG Interhospitaltransfer: Strukturiertes Arzt-Arzt-Gespräch für den arztbegleiteten Patiententransport (Stand 08.02.2013)

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Nikolas B. S. Schrader Nikolas B. S. Schrader

Eutopie

Maxime medizinischer Versorgung

Individuelle, professionelle und menschliche Versorgung zur Förderung persönlicher Gesundheit und Wohlbefindens, nach individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Rechten, bestem Wissen und Gewissen, Einhaltung einheitlicher Behandlungsstandards, unter Gewährleistung gleicher Voraussetzungen und Möglichkeiten, und Einhaltung allgemeiner ethischer und rechtlicher Grundsätze
— mögliche Definition der Maxime medizinischer Versorgung
 

Hinweis: In diesem Artikel können zusätzliche Informationen z.B. zu „struktureller Aufbau der medizinischen Versorgung“ angezeigt werden. Entsprechende Abschnitte sind mit einem „+“ gekennzeichnet.


Status quo

Einer der wichtigsten Ansatzpunkte in der Integration von Informationstechnologie im Gesundheitswesen stellt die Organisation dar. Für das Verständnis der Organisaation ist jedoch ein grober Überblick über dessen strukturellen Aufbau notwendig.

  • Im wesentlichen bestimmen drei Säulen die medizinische Versorgung: Institutionen (1) der ambulanten, (2) der stationären und (3) Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation. Die ambulante Versorgung untergliedert sich weiter in (zahn)ärztliche niedergelassene Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren und ermächtigte Ärzte bzw. Einrichtungen. Die Einrichtungen der stationären Versorgung werden nach Versorgungsstufe und Spezialisierung in Krankenhäuser der Grundversorgung, Fachkrankenhäuser und Maximalversorger unterteilt (z.B. gibt es in Bayern über 400 Krankenhäuser / 6 Universitätskliniken) (1). Für Patienten gilt die freie Arztwahl, sodass sich ein Patient den behandelnden Arzt frei aussuchen kann – einzig mit der Einschränkung, dass dieser für die Behandlung von gesetzlich Krankenversichterten an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen muss (2). In der Regel erfolgt dennoch die primäre Versorgung einer Erkrankung oder eines anderen Gesundheitsproblems, mit Ausnahme von akuten Notfällen, durch den Hausarzt. Dieser kann wiederum zur Klärung von spezifischen Fragestellungen oder z.B. zur Behandlung eine Überweisung an einen spezialisierten Facharzt oder in ein Krankenhaus ausstellen.

Insgesamt waren im Jahr 2021 416.120 Ärztinnen und Ärzte an der medizinischen Versorgung in Deutschland beteiligt.3 Um eine koordinierte, konsequente und effiziente Versorgung zu ermöglichen, sind daher sinnvolle Systeme zur (I) Organisation, (II) Dokumentation, (III) Informationsaustausch, (IV) Qualitätssicherung und (V) medizinischer Forschung und Weiterentwicklung unabdingbar. Gemäß einer Umfrage des Marburger Bundes aus dem Jahr 2022 verbringen Ärztinnen und Ärzte zu 57 % ≥ 3 h pro Tag mit nicht-ärztlichen Tätigkeiten für administrative Tätigkeiten und um den Dokumentationsvorgaben zu genügen.4 Verschärft wird die Diskrepanz zwischen Bedarf an medizinisch-ärztlicher Tätigkeit und verfügbarer Zeit bzw. Kapazität durch den demographischen Wandel. Der simultane Anstieg des Versorgungsbedarfs und des mittleren Alters in der medizinischen Versorgung führt z.B. zu einem Mangel von ca. 11.000 Hausärztinnen und -ärzten im Jahr 2035.5 Zeitmangel stellt auch eine mögliche Ursache für die häufigsten Kritikpunkte von Patienten an ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte wie z.B. lange Wartezeiten, Mangel an Kommunikation und schneller Abfertigung dar.6 Daraus resultierende Kritik führt in Wechselwirkung ebenfalls zu einer weiteren Beeinträchtigung der Arbeitsatmoshpähre für die behandelnden Ärzte.7

  • Durch den Einsatz von (technischen) Hilfsmitteln hat der Mensch schon immer versucht sich das Leben und Arbeiten zu vereinfachen, Prozesse zu automatisieren und konstante Ergebnisse zu erreichen. Ein möglicher Beginn der „Informationstechnologie“ wird auf 1100 vor Christi Geburt mit der Erfindung des „Abakus“, einem mechanischen Rechenhilfsmittel, durch Suan Pan datiert (8). Durch die Etablierung des arabischen Zahlensystems, dem Dezimalsystem und ersten mechanischen Implementierungen von Algorithmen wurde die weitere Entwicklung und Automatisierung ermöglicht: So entwickelte Ramon Llull für das Ziehen von logischen Schlussfolgerungen (mit dem Ziel der christlichen Missionierung durch Argumente) eine „famose Argumentationsmaschine“, mehrere Kreise die durch Rotation einfache logische Schlussfolgerungen zuließen (9). Oder der „Pascaline“, einer mechanischen Rechenmaschine, durch Blaise Pascal (1642) (10). Einen weiteren wichtigen Grundstein legte Gottfried Wilhelm von Leibnitz im 17. Jahrhundert mit der Entwicklung der binären Zahlenkodierung als Basis für komplexe Rechenaufgaben (11). Mittels Weiterentwicklung des Lochkartensystems zur Datenspeicherung ermöglichte Hermann Hollerith im 19. Jahrhundert die Speicherung und Verarbeitung von großen Daten (12). Relevante Errungenschaften der Kommunikation sind die Erfindung des Telegraphen 1837 durch Samuel Morse (13), die Erfindung des Telefons 1876 durch Alexander Graham Bell (14) und die Entwicklung des Radios 1895 durch Guglielmo Marconi (15). Mit der Erfindung des Fernsehens 1926 durch John Logie Baird wurde erstmals die Übertragung von visuellen Informationen möglich (16). Der erste frei programmierbare Digitalrechner bzw. „erste Computer“, der Z3, wurde 1941 von Konrad Zuse (und Helmut Schreyer) erfunden (17). Im Laufe der Jahre eroberten immer kleinere Geräte die privaten Haushalte, wie beispielsweise der Apple-1 im Jahr 1976 (18). Die Entstehung des World-Wide-Web durch Tim Berners-Lee im Jahr 1989 ermöglichte eine schnellere und einfachere Verbreitung von Informationen (19). Die Entwicklung von Mobiltelefonen und Smartphones ermöglichte den Zugriff auf Informationen und die Kommunikation von überall und jederzeit. Moderne Entwicklungen wie Cloud-Computing-Systeme, künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Blockchain-Technologie ermöglichen heute die sichere Entwicklung von autonomen Systemen.

Durch stetigen Progress der Rechenleistung, Datenspeicherung und Verfügbarkeit von IT-Systemen können heute immer komplexere Aufgaben gelöst, Daten effizient erfasst, sinnvoll ausgewertet und präsentiert werden. Der durchdachte Einsatz in der medizinischen Versorgung könnte wieder mehr Zeit für menschliches Miteinander zur Verfügung stellen – leider liegen Potentiale und Realität der Umsetzung in der modernen Medizin noch weit auseinander.

 

Ansatzpunkte

  1. Organisation
    Für eine erfolgreiche medizinische Interaktion sind bestimmte örtliche und zeitliche Kriterien von großer Bedeutung. Diese gelten unabhängig von der spezifischen medizinischen Versorgung. So muss der richtige Patient, mit geeigneten Informationen, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Arzt und der geeigneten Versorgungskapazität zusammenkommen. Klassischerweise wird dazu ein Terminkalender verwendet, in den ein Mitarbeiter nach telefonischer Vereinbarung einen Termin einträgt. Je nach Institution erscheint anschließend der Patient zu seinem Termin, wird von Station abgerufen, oder – im schlechtesten Fall – alle Patienten für eine Maßnahme werden gleichzeitig bestellt und warten bis die ärztliche Kapazität vorhanden ist. Gibt es eine zeitliche Abweichung vom geplanten Termin (weil beispielsweise ein Patient ausfällt, mehr oder weniger Zeit beansprucht) wird dies in der Regel über den Pool der Wartezeit ausgeglichen.

Ein möglicher Ansatz zur Verbesserung der Terminfindung, am Beispiel des Prämedikationsgesprächs in der Anästhesie, wäre die Nutzung eines digitalen Kalenders, der automatisch freie Zeitfenster auf einem Online-Interface darstellt. Die Terminierung könnte ohne Mitarbeiter oder unmittelbar durch eine andere Abteilung erfolgen. Es könnten Feedback- und Erinnerungsfunktionen integriert werden und eine automatisierte Anpassung bei Verzögerungen durch das Vorziehen anderer Termine erfolgen. Checklisten zur Terminvorbereitung könnten genutzt werden, um Störfaktoren im Vorfeld zu identifizieren und zu reduzieren. Auf diese Weise könnte auch eine Vordokumentation von Formularen von zuhause aus möglich sein. Genauso könnten notwendige medizinische Dokumente wie Medikationspläne, Patientenverfügungen, Arztbriefe und Untersuchungsergebnisse bereits im Vorfeld beschafft werden. Workflows und automatisierte Feedbackschleifen könnten bei z.B. fehlenden Untersuchungsbefunden zur Vereinfachung genutzt werden.

Um diesen Prozess effizienter zu gestalten, müssten jedoch bestimmte Aspekte reevaluiert werden. Beispielsweise die Notwendigkeit eines bestehenden Gesprächsrahmens vor Ort. Oder die Möglichkeit, Störfaktoren im Vorfeld zu identifizieren und zu reduzieren. Durch konsequente Umsetzung und Nutzung dieser Verbesserungen könnte die individuelle Wartezeit und damit verbundene Frustration auf Seiten von Patienten und Ärzten mit der Folge einer verbesserten Interaktion der Beteiligten reduziert werden.

  1. Dokumentation
  • Gemäß § 630f BGB (20) und § 10 (21) der Berufsordnung für deutsche Ärztinnen und Ärzte besteht die Pflicht zur medizinischen Dokumentation, um eine koordinierte, effiziente und individuelle Therapie zu gewährleisten, erbrachte Leistungen zu erfassen, Rechtssicherheit zu erlangen und medizinische Forschung zu ermöglichen.

Der Bereich der medizinischen Dokumentation bietet verschiedene Möglichkeiten zur Optimierung. Eine Möglichkeit ist die automatisierte Übertragung und Dokumentation von Messparametern und Laborergebnissen, um den Dokumentationsaufwand insgesamt zu reduzieren. Oder der Zugriff auf Systeme wie z.B. Spracherkennung mit dem Ziel beschleunigter Dokumentation. Besonders effektiv wird dies bei der Integration von verschiedenen medizinischen Geräten und Applikationen in ein gemeinsames System. Zudem können durch standardisierte Systeme und die Verwendung von Vorlagen Qualität und Effizienz der Dokumentation verbessert werden. Die meisten bestehenden Systeme weisen jedoch eine hohe Redundanz und schlechte Dokumentationsqualität auf. Im Transfer von der Papierdokumentationen in elektronische Systeme wurden oft etablierte Klassifikationssysteme und Verfahren eins zu eins übernommen. Beispielsweise wird der gleiche Inhalt in ein Textfeld auf dem Bildschirm eingegeben wie zuvor handschriftlich auf dem Papierbogen. Aufgrund der meist fehlenden Platzbeschränkung können zwar vermeintlich mehr Informationen dokumentiert werden, allerdings mit der Folge, dass diese wesentlich weniger fokussiert und relevant dokumentiert werden. Insgesamt können durch durchdachte (teil-)automatisierte Dokumentationssysteme der zeitliche Aufwand reduziert und gleichzeitig die Qualität gesteigert werden.

  1. Informationsaustausch
    In der Medizin werden häufig Papierdokumente wie Arztbriefe, Rezepte oder Laborbefunde verwendet, um Informationen zwischen verschiedenen Institutionen des Gesundheitssystems auszutauschen. Diese werden üblicherweise dem Patienten ausgehändigt, per Post oder Fax versandt oder telefonisch übermittelt. Bereits in den 1970er Jahren wurde die erste elektronische Patientenakte entwickelt, um wichtige Informationen zu speichern (22). Mittlerweile gibt es diverse Lösungen zur elektronischen Bereitstellung von Informationen (z.B. die elektronische Patientenakte) bzw. telemedizinischen Anwendungen.
  • Telekonsultation Zweitmeinung aus einem Kompetenzzentrum hinsichtlich elektronischer Befunde

    Telekonferenz elektronische Diskussionsmöglichkeit von elektronischen Befunden

    Telediagnostik fachärztliche Diagnostik von elektronisch übermittelten Untersuchungsergebnissen

    Teletherapie/-rehabilitation elektronische Instuktion und Supervision von Therapie/Rehabilitation zuhause

    Telemonitoring elektronische Überwachung von z.B. Vitalparametern gemessen im häusslichen Umfeld

    Teleteaching/Telelerning elektronsiche Aus-/Weiterbildung

Obwohl entsprechende Technologien vorhanden sind (z.B. gibt es die elektronische Patientenakte seit dem 01. Januar 2021 (23)), werden sie noch nicht flächendeckend genutzt und ihre Umsetzung ist häufig schwierig. Einer der häufigsten Ablehnungsgründe sind Datenschutzbedenken. Dabei könnten digitale System z.B. durch ein Zugriffs-Logbuch sogar die Transparenz für den Einzelnen erhöhen. Darüber hinaus ermöglichen diese Systeme durch einen gemeinsamen Zugriff auf identische Informationen eine koordinierte, effizientere, kostengünstigere und sicherere Therapie für Patienten. Interessanterweise lehnen die wenigsten Patienten mit einem Behandlungswunsch eine Datenweitergabe für eine erhöhte Behandlungssicherheit zwischen den einzelnen Gesundheitsdienstleistern ab.
Eine weitere zu klärende Fragestellung ist die Form der Datenweitergabe. Ist beispielsweise der prosaische Text eines Arztbriefes über mehrere Seiten nützlich, oder gibt es auch hierfür alternative Möglichkeiten des strukturierten Informationstransfers (z.B. graphische Darstellungen von Datenclustern, Verlaufsdarstellungen, einheitliche Nutzung des bundeseinheitlichen Medikationsplan incl. QR-Code (24)...).

  1. Qualität
    Nachdem ein IT-System anhand von Algorithmen funktioniert, können diese helfen medizinische Prozesse effizienter zu gestalten und Fehler zu reduzieren. So werden Muster, Abweichungen oder Trends früher erkannt und diagnostiziert, wie beispielsweise eine kontinuierliche Verschlechterung der Nierenfunktion anhand von Laborparametern oder automatisierter radiologischer Beurteilung von Röntgenbildern. Gleichzeitig können auch die Einhaltung und Umsetzung von medizinischen Standards und Richtlinien (SOPs) automatisiert erfasst und beurteilt werden. Zur Unterstützung von kognitiven Prozessen, zur Fokussierung von Aufmerksamkeit, als Erinnerungshilfen und zur Problemlösung können „cognitive aids“ eine große Rolle Spielen. Sie umfassen eine Vielzahl an Formularen, Checklisten, Entscheidungsbäumen, Flowcharts oder Merkhilfen und sind insbesondere in kritischen Notfallsituationen mit einem hohen Stressfaktor von Bedeutung: z.B. Algorithmen zur Reanimation, Vorgehen bei einer Vielzahl an Patienten oder auch einfache Dosierungshilfen. Bislang werden diese meist auswendig gelernt oder in gedruckter Form eingesetzt. Eine digitale Umsetzung könnte jedoch durch eine höhere Fokussierung, mit beispielsweiser Darstellung nur eines einzelnen Entscheidungs-Knotens in einem Entscheidungsbaum, und eine höhere Sicherheit durch eine Reduktion an Verwechslungen von Informationen bieten. Allerdings erschwert die aktuelle Gesetzgebung im deutschen Rechtsraum die Entwicklung und insbesondere die Verbreitung von digitalen Lösungen als Medizinprodukte mit extrem hohen Aufwand hinsichtlich des Zulassungsprozesses.25

  2. Medizinische Forschung und Weiterentwicklung
    Informationstechnologie bietet für die medizinische Forschung und Weiterbildung große Vorteile. Zum einen können systematisch gespeicherte Daten deutlich einfacher ausgewertet werden und präzisere Rückschlüsse bereits bei kleinen Effekten gezogen werden. Zum Anderen verändert sich schon heute das medizinische Wissen so schnell, dass es teilweise sehr schwierig ist hinsichtlich aller Aspekte auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Auch hier könnten die Verwendung von „cognitive aids“ die Anwendungssicherheit erhöhen, indem man weniger davon abhängig wird, sich Wissen zu merken, als vielmehr zu Wissen wie man es abruft, anwendet und in einer emphatischen Interaktion an den Patienten bringt.

 
Es ist unwürdig, die Zeit von hervorragenden Leuten mit knechtischen Rechenarbeiten zu verschwenden, weil bei Einsatz einer Maschine auch der Einfältigste die Ergebnisse sicher hinschreiben kann.
— Gottfried Wilhelm Leibniz, 17. Jahrhundert
 

Der Titel des Artikels Eutopie26 bezieht sich nicht auf die medizinische Terminologie als regelrechter Organlage. Vielmehr wollte ich in Abgrenzung zur geläufigeren Utopie (von altgriechisch οὐ : „nicht“ und τόπος : „Ort“ also in übertragenem Sinne einem unmöglichen Ort bzw. Zukunftsvorstellung) bewusst von einer Eutopie (von altgriechisch εὖ : „gut“) sprechen, einem „guten Ort“ bzw. einer möglichen Zukunft. Im Rahmen dieses Artikels ist eine dezidierte Darstellung sämtlicher Probleme und digitaler Lösungsansätze nicht möglich. Ziel war es lediglich Ansatzpunkte darzustellen und eine Reflexion anzuregen: Die wichtigste Veränderung im Umgang mit moderner Informationstechnologie muss darin liegen zu begreifen, dass analoge Strukturen nicht allein dadurch moderner werden, wenn sie an einem PC umgesetzt werden und z.B. Informationen anstatt mit einem Stift mittels einer Tastatur in einem Textfeld dokumentiert werden.
Prozesse und Verfahren müssen neu gedacht, umgesetzt und entsprechende rechtliche Grundlagen geschaffen werden. Wobei Entwicklung nicht eine sterile Automatisierung, sondern mehr emphatische Interaktion zwischen Ärztinnen, Ärzten und Patienten ermöglichen soll.
Veränderungen sind nicht grundsätzlich schlecht.


  1. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: Krankenhäuser in Bayern (Stand 07.05.2023)

  2. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: Ambulante vertragsärztliche Versorgung (Stand 07.05.2023)

  3. Bundesärztekammer: Ärztestatistik zum 31. Dezember 2021 (PDF, Stand 07.05.2023)

  4. Marburger Bund: Monitor 2022 (PDF, Stand 07.05.2023)

  5. Robert Bosch Stiftung: Gesundheitszentren für Deutschland, 2021 (Stand 07.05.2023)

  6. Skär L, Söderberg S. Patients' complaints regarding healthcare encounters and communication. Nurs Open. 2018

  7. Hanganu B, Ioan BG. The Personal and Professional Impact of Patients' Complaints on Doctors-A Qualitative Approach. Int J Environ Res Public Health. 2022

  8. Heinz Nixdorf MuseumsForum: Abakus Suan-Pan (Stand 07.05.2023)

  9. Jonas Martiny: Ramón Llulls Wahrheitsmaschine, 2018 (Stand 07.05.2023)

  10. Arithmeum Universität Bonn: Pascaline (Stand 07.05.2023)

  11. Lara Schwenner (Focus Online): Gottfried Wilhelm Leibniz Wegbereiter des Computers, 2016 (Stand 07.05.2023)

  12. Heinz Nixdorf MuseumsForum: Herman Hollerith (Stand 07.05.2023)

  13. Library of Congress: Samuel F.B. Morse Papers at the Library of Congress, 1793 to 1919 (Stand 07.05.2023)

  14. Library of Congress: Telephone and Multiple Telegraph (Stand 07.05.2023)

  15. History.com Guglielmo Marconi (Stand 07.05.2023)

  16. History.com Who Invented Television? (Stand 07.05.2023)

  17. Konrad Zuse Internet Archive: Z3 (Stand 07.05.2023)

  18. National Museum of American History: Apple I Microcomputer (Stand 07.05.2023)

  19. W3.org: Tim Berners-Lee (Stand 07.05.2023)

  20. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 630f Dokumentation der Behandlung (Stand 22.01.2023)

  21. (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte (PDF, Stand 22.01.2023)

  22. Institute of Medicine. Computer-Based Patient Record: An Essential Technology for Health Care. Washington, DC, 1991, The National Academies Press.

  23. Bundesgesundheitsministerium: Elektronische Patientenakte (Stand 22.01.2023)

  24. Kassenärztliche Bundesvereinigung: Medikationsplan (Stand 07.05.2023)

  25. European Commission: Guidance on Qualification and Classification of Software in Regulation (EU) 2017/745 – MDR and Regulation (EU) 2017/746 – IVDR (PDF, Stand 07.05.2023)

  26. Pschyrembel Online: Eutopie (Stand 07.05.2023)

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Nikolas B. S. Schrader Nikolas B. S. Schrader

Medizin

Medizin bzw. die Humanmedizin ist die Naturwissenschaft vom menschlichen Organismus, seinen physiologischen Funktionen, von Gesundheit und Krankheit, sowie der Prävention und Behandlung derselben.

Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.
— Constitution of the World Health Organization 1946

Definitionen

Eine Definition bzw. Abgrenzung von Gesundheit und Krankheit fällt hingegen schon deutlich schwerer: Zunächst wurde Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit definiert. Modernere Definitionen stellen hingegen den individuell unterschiedlichen Charakter mit subjektivem Maximum in den Vordergrund und integrieren somit soziale und funktionelle Aspekte, wie z.B die individuelle Leistungsfähigkeit und gesellschaftliche Partizipation.2 Eine einheitliche Definition der Gesundheit gibt es jedoch nicht.

Noch schwieriger ist eine umfassende Definition von Krankheit. Im kausalen Modell wird Krankheit als Folge von naturwissenschaftlich-somatischen, sozio-psycho-somatischen oder verhaltensbedingten Ursachen definiert, die gemäß des iatrotechnischen Modells durch ärztliche Interventionen behoben werden können. Einen anderen Ansatz verfolgt die Abgrenzung von Krankheit durch das Normalitätskonzept, wobei es hierbei den Begriff der “Normalität” kritisch zu diskutieren gilt. In der medizinischen Soziologie wird Krankheit weiter differenziert als

  • Disease (biomedizinisch objektivierbaren Veränderungen von der Norm),
  • Illness (subjektives Erleben einer Beeinträchtigung und persönliches Unwohlsein)
  • und Sickness (gesellschaftliche Rollengebung mit entsprechenden Privilegien und gesellschaftlicher Partizipation).3

Intention

Ziel medizinischer Versorgung ist es, bei medizinischer Indikation und nach entsprechender Information und Aufklärung eine Therapie in Berücksichtigung des individuellen Patientenwillens durchzuführen (oder zu unterlassen). Relevant für die Behandlung ist weniger das medizinisch Mögliche als das Sinnvolle und erfolgt daher nach allgemein gültigen und nachvollziehbaren, dokumentieren wissenschaftlichen Standards. Als Orientierungshilfen der medizinischen Therapie gelten diverse Leitlinien4, die stetige medizinische Weiterbildung und Forschung sowie allgemein gültige rechtliche und ethische Grundlagen. Natürliche müssen aufgrund des Sozialsystems auch wirtschaftliche und finanzielle Aspekte die berücksichtigt werden. In der Genfer Deklaration des Weltärztebundes wurden 2018 allgemein gültigtige Richtlinien für Mediziner weltweit formuliert, die in Teilen noch immer auf dem wohl bekanntesten Eid (des Hippokrates) basieren.5

AS A MEMBER OF THE MEDICAL PROFESSION:

I SOLEMNLY PLEDGE to dedicate my life to the service of humanity;
THE HEALTH AND WELL-BEING OF MY PATIENT will be my first consideration;
I WILL RESPECT the autonomy and dignity of my patient;
I WILL MAINTAIN the utmost respect for human life;
I WILL NOT PERMIT considerations of age, disease or disability, creed, ethnic origin, gender, nationality, political affiliation, race, sexual orientation, social standing or any other factor to intervene between my duty and my patient;
I WILL RESPECT the secrets that are confided in me, even after the patient has died;
I WILL PRACTISE my profession with conscience and dignity and in accordance with good medical practice;
I WILL FOSTER the honour and noble traditions of the medical profession;
I WILL GIVE to my teachers, colleagues, and students the respect and gratitude that is their due;
I WILL SHARE my medical knowledge for the benefit of the patient and the advancement of healthcare;
I WILL ATTEND TO my own health, well-being, and abilities in order to provide care of the highest standard;
I WILL NOT USE my medical knowledge to violate human rights and civil liberties, even under threat;
I MAKE THESE PROMISES solemnly, freely, and upon my honour.
— WMA Declaration of Geneva 2018

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projekt Nikolas B. S. Schrader projekt Nikolas B. S. Schrader

Das Projekt

Hallo, mein Name ist Nikolas B. Schrader. Ich bin Arzt, Doktor der Humanmedizin1, befinde mich aktuell in der Facharztausbildung im Fachbereich der Anästhesiologie und bin Notarzt. In meiner Freizeit bin ich sehr medienaffin und setzte mich privat mit Themen der Fotographie, Film, Design, Handwerk und auch der technischen Entwicklung von Softwarelösungen im Web oder für Apple Produkte auseinander. 2

Intention

Als Angehöriger der Generation Y bin ich mit digitalen Medien aufgewachsen. Zunächst beschränkte sich deren Nutzung überwiegend auf Unterhaltung und Spaß durch den Konsum von Filmen und Videos, oder dem Zocken von diversen unterschiedlichen Computerspielen – da ich jedoch schon immer nur Macintosh Computer besaß, war die Möglichkeit zu Spielen (ohne Lösungen wie z.B. Parallels) jedoch stark reduziert. Somit fokussierte sich im Verlauf der Gebrauch auch eher auf kreative Anwendungen wie Design, Filmschnitt, Musikproduktion oder dem Lösen von technischen Problemen: sei es durch die Nutzung von Tabellen zur Kalkulation, der Automatisierung von wiederkehrenden Prozessen durch einfache Skripte oder dem Programmieren von Websites oder Anwendungen.

Als Arzt nutze ich die Computertechnologie v. a. zur Dokumentation und Recherche aber auch zur Vereinfachung meiner Arbeit durch diverse privat erstellte Kalkulatoren und Informationsdatenbanken. Leider ist es häufig so, dass die bestehenden Systeme eher zusätzliche Arbeit verursachen. Dabei wäre die moderne Technik eigentlich im Stande diverse Prozesse zu vereinfachen, Aufgaben eigenständig zu übernehmen und den Alltag aktiv zu unterstützen. Dieses Potential zu dokumentieren und zu entwickeln habe ich mir mit diesem Projekt vorgenommen.

Re­sü­mee

Aus dieser Beobachtung heraus habe ich das Projekt medizin.dev initiiert mit dem Ziel den aktuellen Status, Entwicklungen, Ideen, Ressourcen und persönliche Meinungen der modernen Medizin zu dokumentieren, zu informieren, zu optimieren und über diese Platform eine Diskussionsmöglichkeit zu bieten. Sämtliche Inhalte unterliegen dem Urheberrecht und bleiben mein geistiges Eigentum. Wissenschaftliche Inhalte werden mit entsprechenden Quellen belegt, sofern sie nicht dem allgemein gültigen Wissen entsprechen. Persönliche Meinungen werden dezidiert als solche gekennzeichnet. Aussagen oder Meinungen durch mich entsprechen meiner privaten Meinung und stehen in keinem kausalen oder inhaltlichen Zusammenhang mit meinem Arbeitgeber oder meiner beruflichen Position. Diskussionen und Meinungsaustausch unterhalb der einzelnen Artikel sind explizit erwünscht.


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Medizin.dev

ist ein persönliches Projekt von Dr. med. Nikolas B. Schrader mit dem Ziel den aktuellen Status, Entwicklungen, Ideen und persönliche Meinungen der modernen Medizin zu dokumentieren, zu informieren, zu optimieren und Diskussionsmöglichkeiten zu bieten. Wissenschaftliche Inhalte werden mit entsprechenden Quellen belegt, sofern sie nicht dem allgemein gültigen Wissen entsprechen. Persönliche Meinungen werden dezidiert als solche gekennzeichnet. Aussagen oder Meinungen durch mich entsprechen meiner privaten Meinung und stehen in keinem kausalen oder inhaltlichen Zusammenhang mit meinem Arbeitgeber oder meiner beruflichen Position. Diskussionen und Meinungsaustausch unterhalb der einzelnen Artikel sind explizit erwünscht.